zurück zur Übersicht

Vorteile eines Elektroautos

Vorteile E-Autos: Kosten und Reichweite
 
| Allgemein
Was spricht für ein Elektroauto?

Viele gute Gründe für die Anschaffung eines Elektroautos

Elektroautos spielten in Deutschland lange nur eine Nebenrolle. Anfang 2015 zählte das Kraftfahrtbundesamt (KBA) nur knapp 20.000 Autos mit batterieelektrischem Antrieb – bei einem Gesamtbestand von 44,4 Millionen Personenwagen. Doch inzwischen haben sich durch den Dieselskandal und die Debatte über den Klimawandel die Vorzeichen geändert: Fünf Jahre später, zu Jahresbeginn 2020, war der Bestand an reinen Elektroautos nach den Erhebungen des KBA bereits auf über 136.600 Exemplare angewachsen. Hinzu kam eine neue Fahrzeuggattung: Plug-in-Hybride. Von diesen Teilzeitstromern sind inzwischen über 539.000 Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs.
Damit sind die E-Mobile am Pkw-Gesamtbestand zwar immer noch Exoten. Doch das Marktsegment verzeichnet seitdem das größte Wachstum, mit monatlichen Zuwächsen bei den Neuzulassungen im zwei- bis dreistelligen Bereich – selbst in Corona-Zeiten. Die massive Förderung dieser Antriebsform durch die Bundesregierung und die von CO2-Flottengrenzwerten getriebenen Fahrzeughersteller beginnt nun, sich auszuzahlen.
Und das ist erst der Anfang der Energiewende auf der Straße. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2030 sieben bis zehn Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen sein. Auf diese Weise sollen die CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr um etwa 40 Prozent gesenkt werden.
Die Debatte über den ökomischen und ökologischen Sinn und Unsinn der Elektromobilität hat sich damit erübrigt. Es ist beschlossene Sache: Die Zukunft fährt elektrisch. Mit Batterie oder Brennstoffzelle – oder einer Kombination daraus.

Was spricht für das Elektroauto?

Ein Elektroauto verbrennt nichts und stößt deshalb keine Abgase aus, weder das klimaschädliche Kohlendioxid noch gesundheitsgefährdende Kohlenwasserstoffe oder Stickoxide. Obendrein fährt es nahezu geräuschlos und ist wartungsarm: Einen nennenswerten Verschleiß gibt es allenfalls bei den Reifen. Das war schon so, als Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich und den USA, aber auch in Deutschland die ersten Elektroautos auf die Straße kamen. Aufgrund einer geringen Reichweite und wegen fehlender Lademöglichkeiten konnten sich die Stromer damals aber nicht gegen die Autos mit Verbrennungskraftmaschinen durchsetzen. Zumal die Autos mit Benzin- und Dieselmotoren in der Herstellung auch noch deutlich preisgünstiger waren.
Und heute? Leistungsfähige Lithium-Ionen-Batterien sind an die Stelle der Bleibatterien getreten, die Reichweiten von 500 Kilometern und mehr ermöglichen. Aktueller Reichweitenkönig ist das Model S von Tesla, das in der Langstreckenversion und unter idealen Bedingungen knapp 600 Kilometer mit einer Akkuladung zurücklegen kann. Aber auch andere Hersteller holen auf. Fahrten mit einem Elektroauto über 300 Kilometer ohne Ladepause sind heute fast schon Standard. Und schon kündigen sich neue Fahrzeuge an, die in einem Rutsch weiter als 600 Kilometer kommen. In dieser Disziplin herrscht inzwischen fast schon Gleichstand zwischen Stromern und Verbrennern.

Wie steht es um die Kosten?

Auch die Ladezeiten werden kürzer. Und die Energieverbräuche der Elektromotoren sinken: Nach jahrzehntelangem Stillstand macht die Optimierung der Komponenten für Elektroautos gerade große Sprünge. Das gilt auch für die Kosten: Laut Statista mussten 2010 für Lithium-Ionen-Akkus pro Kilowattstunde Speicherkapazität noch 600 Euro gezahlt werden, so lag der Preis 2020 bereits bei 111 Euro. Bis 2025 ist eine Preisreduzierung auf 83 Euro vorgesehen.
Damit werden in absehbarer Zeit Elektroautos zu gleichen Preisen angeboten wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Zumal ein Elektroauto mit deutlich weniger Bauteilen auskommt als ein Benziner oder Diesel: Anlasser brauchen sie ebenso wenig wie Einspritzsysteme, Abgasreinigungsanlagen oder Kupplungen. Und meist auch keine Getriebe. Verbrennungskraftmaschinen im Auto sind heute hochkomplex und bestehen aus bis zu 2.500 Teilen. Ein Elektroauto kommt mit einem Zehntel davon aus.
Aber nicht nur die Herstellkosten sind prinzipiell niedriger – wenn man Stand heute die Batterie einmal ausklammert. Auch der Betrieb eines Elektroautos ist günstiger. Der Wechsel von Öl, Filtern und Zündkerzen entfällt, die Elektromotoren sind in der Regel wartungsfrei langlebig.

Wie lange hält die Batterie im Elektroauto?

Die Lebensdauer eines Hochleistungs-Akkus ist länger als noch vor ein paar Jahren angenommen. Erste Fahrzeuge haben bereits mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt, ohne dass die Batterie große Ermüdungserscheinungen zeigte. Viele Fahrzeughersteller garantieren inzwischen, dass die Batterien mindestens sieben Jahre halten und auch nach 160.000 Kilometern noch wenigstens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Speicherkapazität besitzen. Ein Hersteller aus Japan gibt sogar eine Garantie über ein Million Kilometer oder 2.500 Ladezyklen. Das Verschleißrisiko ist beim Stromer also überschaubar. Und wenn aus einem produktionstechnischen Grund der Akku während der Garantiezeit doch einmal schwächeln sollte, kann er schnell ausgetauscht und repariert werden.

Ist also ein E-Auto in jedem Fall die beste Wahl?

Die Autoindustrie investiert gerade Milliardensummen für die Entwicklung neuer Batterieautos. Zwischen Luxus-Stromern und Kleinwagen mit Elektroantrieb klaffte lange eine große Lücke in der Modellpalette. Diese wird nun zügig geschlossen, mit Fahrzeugen in allen gängigen Größen und Karosserieformen. Das Angebot wächst in allen Preisklassen – und damit die Qual der Wahl. Trotzdem wird es Fahrprofile geben, die nicht perfekt zu dieser Antriebsform passen. Vertriebler, die täglich weite Strecken unter Zeitdruck zurücklegen müssen, könnten in einem Plug-in Hybrid (PHEV – Plug-in Hybrid Electric Vehicle) noch besser aufgehoben sein als in einem Fahrzeug mit vollelektrischem Antrieb.
Diese Fahrzeuge haben zusätzlich zur (kleineren) Batterie noch einen Verbrennungsmotor an Bord – für schnelle Fahrten über die Autobahn oder durch Regionen, in denen die Ladeinfrastruktur noch nicht so gut ausgebaut ist. Trotzdem können sie daheim, bei Zwischenstopps beim Kunden oder am Arbeitsplatz ihre Batterie an einer Ladesäule aufladen. Das senkt den Energieverbrauch und erlaubt, kürzere Strecken, etwa durch eine Stadt, emissionsfrei zurückzulegen. Aktuell wenigstens 40-50 Kilometer. Auch wenn das Auto oft als Zugmaschine – etwa für Pferdeanhänger – genutzt wird, könnte ein PHEV die bessere Wahl sein als ein reiner Batterieantrieb.