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LOWAGO klärt auf: Das Lexikon zu Fachbegriffen

Fachbegriffe E-Mobilität
 
| Allgemein
Was verbirgt sich hinter den Begriffen EMP, CPO und Wallbox? Hier finden Sie kurze Definitionen.

Themenbereich 1: Ladekosten

Ladetarif: In einem Ladetarif sind die Kosten festgelegt, welche für die Nutzung von Ladesäulen anfallen. Die Gebühren berechnen sich überwiegend nach kWh-Verbrauch. Es gibt jedoch auch EMP, welche einen Session-Tarif oder eine Flatrate anbieten. Darüber hinaus fallen häufig Zusatzkosten in Form einer Anmeldegebühr, einer Grundgebühr, einer Transaktionsgebühr oder eines Standzeitzuschlags an. Je nach Ladetarif können Kosten für die Ladekarte, den Ladechip oder die Ladeapp entstehen.
kWh-Tarif: Bei dem kWh-Tarif werden die Ladekosten nach kWh-Verbrauch berechnet. Darüber hinaus können wie bei allen Tarifen Zusatzkosten in Form einer Anmeldegebühr, Grundgebühr, Transaktionsgebühr oder eines Standzeitzuschlages anfallen.
Flatrate: Bei einer Flatrate zahlt man einen Grundpreis und kann hierfür die Ladesäulen häufig unbegrenzt ohne weitere Zusatzkosten nutzen.
Session: Bei einem Session-Tarif wird eine festgelegte Gebühr pro Ladevorgang berechnet, unabhängig des Ladeverbrauchs. Ein Ladevorgang beginnt mit dem Anschluss und endet mit dem Trennen des Ladekabels zwischen Elektrofahrzeug und Ladesäule.
Anmeldegebühr: Bei Vertragsabschluss mit einem Ladestromanbieter (EMP) kann eine einmalige Anmeldegebühr anfallen. Die Höhe der Anmeldegebühr ist in der Regel fix und somit verbrauchsunabhängig.
Grundgebühr: Grundgebühren sind verbrauchsunabhängig. Sie fallen in der Regel auf monatlicher Basis an.
Transaktionsgebühr: Pro Aktivierung eines Ladevorgangs fällt je nach Anbieter und Tarif eine Transaktionsgebühr an.
Standzeitzuschlag: Für die Belegung einer Ladestation wird an einigen öffentlichen Ladesäulen eine zeitabhängige Gebühr erhoben. Dies soll verhindern, dass Ladesäulen besonders lange blockiert werden.
Ad-hoc-Ladung: An jeder öffentlichen Ladesäule besteht die Möglichkeit, auch ohne EMP-Vertrag eine sogenannte Ad-hoc-Ladung vorzunehmen. Die Gebühr wird durch den CPO bestimmt und ist meist höher als bei EMP-Verträgen. Als Abrechnungsart werden beispielsweise Kredit- oder Debitkarten genutzt.

Themenbereich 2: Ladestromanbieter

CPO: CPO (Charge Point Operator) sind für den Aufbau, Betrieb und die Instandhaltung der Ladeinfrastruktur verantwortlich. CPO bieten Zugang zur Ladesäulennutzung über eine Ad-Hoc-Ladung oder arbeiten mit EMP zusammen, um die Nutzung der Ladesäule mittels Ladekarte, Ladechip oder Ladeapp zu ermöglichen.
EMP: EMP (Electro Mobility Provider) bieten Nutzern von Elektrofahrzeugen nach Vertragsabschluss einen kostenpflichtigen Zugang zu einem Ladestationsnetzwerk an. Als Synonym gilt der Begriff EMSP (Electro Mobility Service Provider) oder Ladestromanbieter. EMP nutzen die Ladeinfrastruktur der CPO. Dabei ist zu beachten, dass Ladetarife grundsätzlich nicht an allen Ladesäulen verfügbar sind. Notwendig ist hierfür eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen EMP und CPO in direkter Form als Roaming-Partner oder in indirekter Form als Verbund.
Roaming-Partner: Kooperieren CPO und EMP, so werden diese als Roaming-Partner bezeichnet. Dadurch erhalten EMP-Kunden Zugang zu einem größeren Ladenetz, in welchem sie ihr Lademedium (Ladekarte, Ladechip, Ladeapp) einsetzen können.
Verbund: Ein Verbund stellt einen Zusammenschluss mehrerer CPO dar, welche so über ein größeres Ladenetz verfügen. Häufig treten die Verbundpartner auch als Roaming-Partner auf und bieten ihren Kunden einen gemeinsamen Ladetarif.
Ladenetz: Ein Ladenetz besteht aus Ladesäulen, an welchen ein bestimmter Ladetarif verfügbar ist.

Themenbereich 3: Ladeinfrastruktur

Ladeinfrastruktur: Die Ladeinfrastruktur umfasst alle technischen Installationen, welche die Ladung von Elektrofahrzeugen ermöglichen. Hierzu zählen neben öffentlich zugänglichen Ladesäulen auch private Ladeinfrastruktur wie beispielsweise Wallboxen.
Ladesäule: Ladesäulen sind Einrichtungen zur Ladung von Elektroautos. Sie sind meist öffentlich zugänglich, an stark frequentierten Orten platziert und können durch Vertragsabschluss bei einem EMP oder per Ad-hoc-Ladung genutzt werden. Ladesäulen unterscheiden sich anhand des Stromladeflusses, der Ladeleistung und des Steckertyps (SchuKo-Stecker, Typ1-Stecker, Typ2-Stecker, CCS-Stecker, CHAdeMO-Stecker). Als Synonym wird häufig auch der Begriff Ladestation verwendet.
Schnellladesäule: Schnellladesäulen sind häufig an autobahnnahen Standorten platziert. Sie verwenden DC-Strom und weisen eine hohe Ladeleistung auf, wodurch der Ladevorgang beschleunigt wird.
Tesla Supercharger: Tesla Supercharger sind Schnelladesäulen, welche ausschließlich von Elektrofahrzeugen der Marke Tesla genutzt werden können. Sie sind überwiegend an Autobahnen platziert und verfügen über eine hohe Ladeleistung.
HPC-Lader: Ein HPC-Lader (High Power Charging-Lader) ist die aktuell leistungsstärkste Schnellladesäule, die bis zu 350kW aufweisen kann.
Wallbox: Die Wallbox dient als Ladestation für das Zuhause. Dazu wird sie mit dem heimischen Stromnetz verbunden und an dem Fahrzeugstellplatz angebracht. Wallboxen verfügen über eine höhere Ladeleistung (bis zu 22kW) als haushaltsübliche Steckdose, können flexibel programmiert werden und schützen vor Überlastung des Stromnetzes. Wallboxen mit mehr als 12kW benötigen eine Genehmigung des Netzbetreibers. Sie können auch in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher zu einer effizienten Lademöglichkeit werden.
On-Board-Charger: Ein On-Board-Charger ist ein Wechselstromrichter, der die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom ermöglicht. On-Board-Charger werden in den meisten Fahrzeugen fest verbaut und können Ladeleistungen von 3,5 bis 22kW aufweisen.

Themenbereich 4: Zugangsmedien

Ladekarte: Die Ladekarte stellt eine Möglichkeit zur Stromladung und Bezahlung an einer öffentlichen Ladesäule dar. Sie verfügt über einen RFID-Chip, welcher an der Ladesäule vorgehalten werden muss. Ladekarten werden von EMP teils gegen Gebühr ausgegeben.
Ladechip: Der Ladechip stellt eine Möglichkeit zur Stromladung und Bezahlung an einer öffentlichen Ladesäule dar. Er kann am Schlüsselbund angebracht werden und verfügt über einen RFID-Chip, welcher mit der Ladesäule kommuniziert. Ladechips werden von EMP teils gegen Gebühr ausgegeben.
Ladeapp: Eine Ladeapp stellt eine Möglichkeit zur Stromladung und Bezahlung an einer öffentlichen Ladesäule dar. EMP stellen in der Regel kostenfreie Apps zur Nutzung mit dem Smartphone bereit, in welcher der Ladevorgang gestartet und abgerechnet werden kann. Hierzu ist demnach kein physisches Lademedium, wie Ladekarte oder Ladechip, notwendig.

Themenbereich 5: Technische Informationen

Ampere: Die Maßeinheit Ampere gibt die Stromstärke an, die beispielsweise durch ein Ladekabel fließt.
Volt: Die Maßeinheit Volt gibt die elektrische Spannung an, die beispielsweise eine Ladesäule aufweist.
Watt: Die Maßeinheit Watt gibt die elektrische Leistung an, welche von der Stromstärke und der elektrischen Spannung abhängt.
kW: Die Maßeinheit kW (Kilowatt) wird zur Messung der genutzten Stromleistung verwendet (1kW = 1000W, 1kW = 1,36 PS).
kWh: Um die Batteriekapazität zu bestimmen, wird die Maßeinheit kWh (Kilowattstunde) genutzt. Je höher der Wert, desto mehr Energie kann in der Batterie gespeichert werden.
Ladeleistung: Die Ladeleistung wird in kWh gemessen und ist abhängig von Art und Ausstattung der Ladesäule und des Elektrofahrzeugs. Hier ist die Batteriekapazität und die Leistung des On-Board-Chargers entscheidend.
AC-Strom: AC (Alternating Current) bezeichnet eine Art des Stromflusses. Hierbei fließt elektrische Ladung mit stetig wechselnder Richtung (Wechselstrom) bis zu 22kWh. An den meisten Ladesäulen wird aufgrund der leichten Verfügbarkeit im Ortsnetz AC-Strom verwendet. AC-Laden eignet sich besonders für längere Zwischenstopps. Verwendet werden SchuKo-Stecker oder Typ2-Stecker. Neben AC-Strom gibt es auch DC-Strom.
DC-Strom: DC (Direct Current) bezeichnet eine Art des Stromflusses. Die elektrische Ladung fließt dabei in eine Richtung (Gleichstrom). DC-Ladesäulen eignen sich aufgrund ihrer hohen Leistung von bis zu 170kWh zur Schnellladung. Häufig werden hierfür CCS- oder CHAdeMO-Stecker genutzt. Eine weitere Stromflussart stellt AC-Strom dar.
Einphasiger Wechselstrom: Beim einphasigen Wechselstrom wird im Vergleich zum dreiphasigen Laden eine geringere Leistung übertragen, wodurch die Akkuladung langsamer erfolgt. Die maximale Spannung beträgt 230 Volt. Eine maximale Ladeleistung von 3,7 kW kann erreicht werden.
Dreiphasiger Wechselstrom: Beim dreiphasigen Wechselstrom wird während des Ladevorgangs eine höhere elektrische Leistung übertragen, wodurch die Akkuladung schneller erfolgt. Es ist eine Spannung von bis zu 400 Volt und eine Ladeleistung von bis zu 11 kW möglich.
SchuKo-Stecker: Der SchuKo-Stecker bietet eine Möglichkeit, das Elektrofahrzeug mit dem Stromnetz zu verbinden. Er ermöglicht den Anschluss an Haushaltssteckdosen mit einer Ladeleistung von bis zu 3,7kW.
Typ1-Stecker: Der Typ1-Stecker bietet eine Möglichkeit, das Elektrofahrzeug mit dem Stromnetz zu verbinden. Er ist einphasig und mit bis zu 7,4kW eher leistungsschwach, weshalb er eher selten an öffentlichen Ladesäulen in Europa verwendet wird.
Typ2-Stecker: Der Typ2-Stecker bietet eine Möglichkeit, das Elektrofahrzeug mit dem Stromnetz zu verbinden. Er ist dreiphasig und verfügt über eine Leistungsstärke von bis zu 43kW. In Europa sind die meisten öffentlichen Ladesäulen mit einem Typ2-Stecker ausgestattet.
CCS-Stecker: Der CCS-Stecker (Combined Charging System-Stecker) bietet eine Möglichkeit, das Elektrofahrzeug mit dem Stromnetz zu verbinden. Er ergänzt den Typ2-Stecker um zwei weitere Kontakte und ermöglicht Ladungen von bis zu 170kW.
CHAdeMO-Stecker: Der CHAdeMO-Stecker bietet eine Möglichkeit, das Elektrofahrzeug mit dem Stromnetz zu verbinden. Das Schnelladesystem wurde in Japan entwickelt und verfügt über eine Leistungsstärke von bis zu 100kW.
Rekuperation: Als Rekuperation wird die Rückgewinnung von elektrischer Energie bezeichnet. Dies erfolgt unter anderem während des Bremsvorgangs mit einem Elektrofahrzeug.